Teilleistungen - Teilleistungssschwächen, Förderprogramm

“Lesen, Schreiben und Rechnen lernt man, indem man Lesen, Schreiben und Rechnen übt.”
Dieser Ausspruch mag - bei entsprechendem Angebot - für normallernende Kinder gelten, Kinder mit Lernschwächen benötigen darüberhinaus gezielte Förderung.
Bei kaum einem Kind mit ernsthaften Lese-, Rechtschreib- oder Rechenschwierigkeiten liegen die Probleme allein in der Beherrschung der Lesetechnik, der Orthographie bzw. der Rechenregeln. Jede Lernschwäche hat ihre Ursache - meist stellt man eine Verkettung mehrerer Störfaktoren fest - und ist damit ein Symptom für darunterliegende Teilleistungsschwächen.

Unter Teilleistungen versteht man spezielle Fähigkeiten, die ein Kind in den ersten Lebensjahren automatisch entwickelt. Besondere Bedeutung kommt dem sogenannten Körperbewusstsein zu, wo das Kind sich und seine Umwelt wahrnehmen lernt.

Zu den Bereichen des Körperbewusstseins gehören z.B.:

Das Verständnis für den funktionalen Aufbau des eigenen Körpers führt zur Entwicklung des räumlichen Vorstellungsvermögens; dieses bildet die Basis für die Teilleistung der räumlichen Orientierung.

Das bewusste Wahrnehmen des eigenen Körpers und seiner Umgebung führt zur Vorstellung über das eigene Leistungsvermögen; so werden die Grundlagen für Selbstwert und Vertrauen in die eigenen Handlungen geschaffen.

Unsicherheiten in der Wahrnehmung und Interpretation von Reizen führen bei Kindern zu geringem Selbstvertrauen, instabilen Emotionen und geringer Belastbarkeit. Solche Kinder haben eine niedrige Frustrationsschwelle, eine geringe Frustrationstoleranz und zeigen übertriebene affektive Reaktionen.

Teilleistungsschwächen sind in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen, da Teilleistungen die Basis für die persönliche Leistungsfähigkeit sowie für die Bewältigung von komplexen Lernanforderungen (Lesen, Schreiben, Rechnen und andere kognitive Denk- und Lernprozesse) bilden.
Eine Schwäche oder ein Entwicklungsrückstand im Bereich der Teilleistungen kann ohne entsprechende Fördermaßnahmen zu Lernstörungen wie einer LeseRechtschreibSchwäche (Legasthenie, Dyslexie) bzw. einer Rechenschwäche (Dyskalkulie, Arithmasthenie) führen.

Um ein Kind mit einer Lernschwäche wirksam fördern zu können, ist es von zentraler Bedeutung, zunächst Schwächen im Teilleistungsbereich aufzuspüren und diese grundlegenden Vorraussetzungen zu entwickeln. Erst im Anschluss daran kann mit der Förderung von höheren Leistungen (Lesen, Schreiben, Rechnen) begonnen und mit dem aktuellen Lernstoff gearbeitet werden.

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L.D.L. Dipl.Ing. Claudia Felsberger LEGASTHENIE .DYSKALKULIE .LERNTRAINING

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